Auf dem Bergrücken von St.Martin sticht über dem prähistorischen Siedlungsbereich ein kunsthistorisch und landschaftlich beachtenswerter religiöser Gebäudekomplex heraus. Zahlreiche archäologische Funde zeugen von der frühen Besiedlung. Er liegt auf einem Felssporn mit Panoramablick nahe an der Pongaiolaschlucht, zwischen der seitlichen Klamm von Buso im Westen und der Franzinklamm im Osten. Dieser Aussichtspunkt mit grandiosem Panorama bietet ein einzigartiges Spektakel, wie es im Trentino kaum nochmals zu finden ist – vor allem auch hinsichtlich der kunsthistorisch- archäologischen Bedeutung dieses Ortes. Der Komplex setzt sich aus der Kirche St- Martin, dem Kirchturm und der Kapelle des Heiligen Fabian und Sebastian zusammen. Die Gebäude wurden zu verschiedenen Zeiten auf dem Gelände eines prähistorischen Festungsbaus und des römischen “Castrum Vervassium” errichtet. Das Areal wurde der Vorläufer einer Festung/Garnison an einer historischen Straße über den Sattel von Favogna nach Südtirol. In der Nähe wurden zahlreiche römische Gebiete und Grabsteine gefunden, die die strategische Bedeutung des Ortes für die Kolonisierung von Anaunia dokumentieren. Die Kirche von St. Martin wurde bereits im 14. Jhdt. erwähnt und in den 30er Jahren des 16. Jhdt. wiedererrichtet, während der mit einem großen Fresko des Heiligen Christoph verzierte Turm und die zugehörige Kapelle aus dem 15. Jhdt. stammen.
Archeologischer Bereich
Die letzten Grabungsarbeiten haben beachtenswerte Zeugnisse verschiedener, chronologischer zu Tage geführt – vom Ende der Bronzezeit (12.-11. Jhdt.v.Chr.) bis in das frühe Mittelalter (13.-15. Jhdt.n.Chr.).